Wissenschaftlich bewiesen

Veronica Schälchli

Die Gelotologie, die Wissenschaft des Lachens, hat bewiesen:
das Lächeln ist für den Menschen nahezu überlebenswichtig. So können Babys, die blind, taub und stumm auf die Welt kommen, trotzdem Lächeln. Wir müssen Lächeln also nicht lernen, sondern es liegt in unseren Genen.

Würden Babys oder Kleinkinder nicht lachen oder lächeln, würden sie sich nicht gesund entwickeln und keine gesunde Beziehung mit ihrem Umfeld aufnehmen.

Durch das Lächeln wird unser Gehirn gefördert und wir entwickeln uns besser und schneller. Das Lächeln gibt an unser Gehirn ein Signal, wir fühlen uns gut. In diesem Zustand sind wir generell vitaler, leistungsfähiger, zufriedener und erfolgssicherer. Durch unser Lächeln gelingt es uns, das was wir tun, besser zu machen. Wir verrichten unsere Arbeit qualitativ besser und schneller. Außerdem bleibt das, was wir tun, länger in unserem Gehirn gespeichert.

 

Studien zum Lächeln:CB Dasy intensiv

 

Lächeln und Lachen hat viele positive Auswirkungen. In Europa sind Forscher der Universität Zürich (Willibald Ruch und Michael Titze) führend in der Erforschung dieser Effekte. Sie gehören zum kleinen Kreis der Gelotologen, die das Lachen erforschen. Lachen und Lächeln entspannt. Die Schweizer Forscher fanden heraus, dass diese Entspannung auch die geistige Leistungsfähigkeit verbessert.

Nicht nur die körperliche Haltung, sondern auch festgefahrene Gedankengänge  werden durch das Lächeln gelockert. Auf diesem Wege öffnen sich dem Denken neue Perspektiven und die Kreativität erhöht sich. Sozial wirken sich Lachen und Lächeln aus, indem sie die Beliebtheit des Lächelnden erhöhen. Er knüpft weiter Kontakte, fällt positiver auf und ist daher sozial erfolgreicher.

Aber auch körperlich profitiert man von Lachen und Lächeln. Denn Lachen ist tatsächlich gesund. Willibald Ruch fand heraus, dass Lachen die Schmerzempfindlichkeit senkt und sogar erfolgreich bei der Behandlung bestimmter Lungenkrankheiten angewandt werden kann (COPD – Chronisch-obstruktive Lungenkrankheit). Weitere körperliche Auswirkungen werden von den Schweizer Forschern bislang nur vermutet und warten noch auf eine genauere wissenschaftliche Untersuchung. So vermuten sie, dass Lachen und Lächeln gegen Frühjahrsmüdigkeit hilft und potenzsteigernd ist.

Weitere Forschungsergebnisse liegen aus den USA vor. Wissenschaftler der Universität Maryland fanden heraus, dass Lachen die Durchblutung fördert und auf diese Weise helfen kann, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Der Immunologe Lee Berk stellte sogar eine generelle Stärkung des Immunsystems durch regelmäßig Lachen und Lächeln fest. Ebenfalls Berk gelang der Nachweis, dass sich häufiges Lachen auch positiv auf den Stoffwechsel von Diabetikern auswirkt. Außerdem baut Lachen durch die Ausschüttung von Glückshormonen Stress ab, wie Studien der Universität Kansas belegen konnten.

Die Gelotologin Erika Kunz geht zudem davon aus, dass Lachen und Lächeln gegen Verstopfung, Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen helfen. Hier stehen die Untersuchungen noch aus. Unstrittig ist der Effekt in der Psychotherapie. Laut den Psychologen E. Höfner und H. U. Schachtner helfen „Lachtherapien“ nicht nur bei vielen psychologischen Erkrankungen, sondern beschleunigen sogar den Heilungsprozess bei physischen Krankheiten und Verletzungen.

Literatur:
E. Höfner, H. U. Schachtner: Das wäre doch gelacht! Humor und Provokation in der Therapie. Reinbek, Rowohlt, 1995.
Henri Rubinstein: Die Heilkraft Lachen. („Psychosomatique du rire“). Hallwag, Bern 1985.
  
Tanja Dongus, Von der präventiven und therapeutischen Wirkung positiver Emotionen und des Humors, Grin-Verlag 2009.

  
Marcello Indino, Weltsprache Lächeln – Die visuellen Aspekte der sozialen Kommunikation, Grin Verlag 2005.

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